Das Zweiergespräch
Um Konflikte zu besprechen gibt es an der Regenbogenschule die "Zweiergespräche". Angeregt durch das Buch „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ von Michael Lukas Möller entwickelte Rosi Werner eine Methode, bei einem Streitgespräch zwischen zwei Kindern zu vermitteln. Sie nennt diese Methode das "Zweiergespräch".
Dabei geht es um eine einfache Anleitung, die jedem der beiden Kinder, die einen Streit miteinander haben, die Möglichkeit gibt, das eigene Erleben der Streitsituation ohne Unterbrechung zu erzählen.
Zwei Thesen sind Rosi Werner besonders wichtig:
Gründe für eine Tat sind einfach nur Gründe…
und sie sind nicht gut oder schlecht, wie Kinder und auch Erwachsene das in aller Regel annehmen. Da moralisches Urteilen im Lebensbereich der Kinder allgegenwärtig ist, tritt bei ihnen eine überraschende Entspannung ein, wenn sie im Zweiergespräch erleben, dass das Verurteilen entfällt. Das macht sie offen für die Erfahrung, dass Taten Folgen haben.
Taten haben Folgen…
…und das ist Kindern in aller Regel nicht klar. Sie können diese Erfahrung jedoch machen, wenn sie erleben, dass sie nicht verurteilt werden und keine Angst vor Strafe haben müssen. In dem urteilsfreien Raum des Zweiergesprächs gelingt es Kindern eher ihre Verteidigungshaltung aufzugeben und ihren Blick auf die Situation zu erweitern. Sie nehmen ihre eigenen Gefühle bewusst wahr und auch die ihres „Kontrahenten“. So entsteht Verständnis und Empathie und ihr Verhältnis zueinander kann sich verändern.
Je deutlicher Erwachsene, die ein Zweiergespräch begleiten, sich ihrer eigenen Urteile und Verurteilungen bewusst sind, umso leichter gelingt es diese Gesprächstechnik zu vermitteln.
Mit freundlicher Genehmigung der Autorin Rosi Werner dürfen wir auf unserer Homepage ihr Skript „Zweiergespräche“ zum Download zur Verfügung stellen.
Anleitung für ein Zweiergespräch